Geschichte der Osteopathie:
Begründer der Osteopathie: Andrew Taylor Still (Aug 1828)
Vorstellung der Osteopathie: 22 Juni 1874 an der Universität von Baldwin Kansas. Gründung der ersten Schule: 1892 American School of Osteopahtie in Kirsville, Missouri |
Erster Abschluss zum D.O.: 1894 „Diploma of Osteopathy“ (Späterer Doktorgrad)
Erweiterung der Osteopathie: 1936 Dr. Wiliam G. Sutherland erläutert den primären Respirationsmechanismus und erweitert die Osteopathie
um den craniosacralen Bereich
Osteopathie in Europa: Seit 1950
Osteopathie in Deutschland: Seit 1980 |
Der Begründer der Osteopahtie Andrew Taylor Still war seiner Zeit weit voraus, er hat manchen Gedanken formuliert, der für die heutige Medizin und die Osteopathie nach wie vor unverändert Gültigkeit besitzt. Sein Bestreben war es, die damalige Medizin vor einer allzu radikalen Spezialisierung und Mechanisierung zu warnen und zu bewahren, er propagierte eine ganzheitliche und individuelle Sichtweise in der Medizin.“ (Werner Langer D.O.)
Was ist Osteopathie?
– „Osteopathie“ wörtlich übersetzt: „Krankhafte Veränderung des Knochens“ |
Philosophie-Konzept/Prinzipien der Osteopathie:
Der Körper ist eine funktionelle Einheit
Der menschliche Organismus stellt eine Einheit dar. Alle Strukturen (Ligamente, Knochen, innere Organe, Muskeln,…) stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander und nur ein perfektes Zusammenspiel aller einzelnen Bereiche ermöglicht dem Körper als eine Einheit zu funktionieren.
„Die Struktur dirigiert die Funktion und die Funktion kreiert die Struktur“ (A.T. Still)
Der Körper verfügt über eigene selbstregulative und heilende Kräfte
Der Körper ist von Natur aus dazu angelegt sich selbst zu erhalten, bzw. eine Krankheit zu überwinden.
Typische Mechanismen sind Ausscheidungsfunktion, Immunsystem, Homeostase , Defektheilung, Kompensation von Schäden,….
! Die Osteopathie heilt nicht. Sie hilft bei der Selbstheilung !
Die Osteopathische Behandlung:
Vor der Behandlung findet eine ausgiebige Untersuchung statt.
– Die Anamnese (Operationen, Ernährung, Umfeld,…)
– Palpation und gezielte Austestung des Gewebes, Stellen im Körper werden aufgespürt die eine verringerte Beweglichkeit und einen erhöhten Tonus/Tension haben.
– Hauptziel des Osteopathen ist es, nach der primären Ursache zu suchen
Die eigentliche osteopathische Behandlung ist manuell. Obwohl die Ernährung, psychische, soziale und andere Lebensfaktoren berücksichtigt werden.
Ziel ist, die Wiederherstellung von Gewebespannung und Beweglichkeit in allen drei Systemen (Parietal, Cranio-sacral und Visceral) = Harmonie wiederherstellen.
Diese Harmonie in den drei Systemen ist außerordentlich wichtig, nur so kann der Körper seine eigene selbst regulierenden und heilende Kräfte entfalten.
„Alles Leben manifestiert sich in Energie oder Bewegung“ (Magoun)
Was kann Osteopathie und was kann sie nicht?
„Sie vermag keine degenerativen Veränderungen an Gelenken oder irreparablen Organschäden zu beseitigen, möglicherweise aber deren Auswirkungen auf andere Strukturen zu mindern. Sie kann auch nicht chirurgische Eingriffe oder die medikamentöse Behandlung von schweren Infektionen ersetzen, höchstens diese im Vorfeld verhindern, bevor sie notwendig werden. Grundsätzlich kann, so die Kölner Osteopathin Manuela Treibeis, jede reversible Organfunktionsstörung durch eine osteopathische Therapie reguliert werden, wenn man ihre Ursachen präzise aufspürt; aber dazu braucht es oft viel Zeit und manchmal lange Wege mit den Händen“ (von Christian Pieck)
Didaktische Unterteilung der Osteopathie:
Aus didaktischen Gründen wird die Osteopathie in drei Systeme unterteilt:
1. Parietal (Bewegungsapparat)
2. Cranio-sacral (Wirbelsäule, Becken und der Schädel mit der Gehirnflüssigkeit, dem Nervensystem und all ihren Funktion)
3. Visceral (Innere Organe)
Ein Bewegungsverlust in einem dieser drei Systeme hat Einfluss auf die anderen Systeme.
Aber es sollte nicht vergessen werden: Es handelt sich um eine rein didaktische Unterteilung!
Der Körper ist eine funktionelle Einheit – d.h. nur wenn man alle drei Gebiete kennt, sie ganzheitlich betrachtet und sie in die Behandlung mit einbezieht, sollte man von Osteopathie sprechen.